Nachdem Rio-Olympionik Igor Wandtke bei der Nominierung des DJB für die im Juni stattfindenden European Games leer ausgegangen war, hat er nun mit Bronze in China unter Beweis gestellt, dass er im Kampf um das Olympia-Tickets immer noch im Rennen ist.
Einen starken Tag erwischte Igor Wandtke. Ein eher schweres Los erwartete den Athleten vom Judo-Team Hannover, der nach einer langen Durststrecke ohne Setzplatz ins Turnier startete. Der Auftaktkampf gegen den Amerikaner Wright ließ aber schon vermuten, dass Igor ein guter Tag bevorstehen würde. Nach einer schönen Bodenkür würgte er den Gegner schon nach 35 Sekunden ab. Im nächsten Kampf wartete allerdings ein richtiges Brett: Odbayar Ganbaatar – Weltranglisten-Siebter!! Mit neuem Selbstbewusstsein und offensiverem Judo als bei den letzten Wettkämpfen ging es gegen den Mongolen ins Golden Score, in dem er seinem Gegner nach 2:25 Minuten die dritte Strafe für Inaktivität anhängen konnte. Nach nur drei Zwischenkämpfen ging es im Poolfinale weiter. Victor Scvortov hatte hier leider das bessere Ende und verwies Wandtke mit einer Waza-ari-Führung in die Trostrunde, in der er sich gegen Magdiel Estrada durchsetzte und das Ticket für den Finalblock buchte. Tommy Macias – gegen den er sich noch vor zwei Wochen in Baku geschlagen geben musste – hatte diesmal das Nachsehen. Nur 18 Sekunden dauerte es, bis Igor Wandtke gegen den Weltranglisten-Fünften durch einen tiefen Seoi-nage den Sack zumachte und nach langer Zeit wieder mal auf dem Treppchen stand.