Lange hat es gedauert, gestern war es soweit: Das neue niedersächsische Judo-Wohnzimmer, wie es liebevoll von den Athlet*innen getauft wurde, ist nun offiziell eingeweiht und bereit für Training und Schweiß.

Freuen sich über die Einweihung: Judoka der Trainingsgruppe des BSP Hannover

Hohe Gäste bei der Einweihung: v.l.: Andreas Toba, Thomas Hermann, Maria Pfitzner, Boris Pistorius, Giovanna Scoccimarro und Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach

Testen den neuen Schwingboden: Benjamin Bouizgarne und Domenik Schönefeldt beim ersten Training in der neuen Halle

Der Erweiterungsbau der Judo- und Geräteturnhalle des Bundesstützpunktes in Hannover wurde am Montag offiziell eingeweiht. Gäste aus Sport und Politik, darunter Innenminister Boris Pistorius, Hannovers Bürgermeister Thomas Hermann und LSB-Präsident Prof. Dr. Rüdiger Umbach, kamen, um das beeindruckende Endergebnis der knapp zwei Jahre umfassenden Bauphase zu begutachten und zu eröffnen.

„Heute ist ein großer Tag für den Spitzensport in Niedersachsen“, sagte Prof. Dr. Rüdiger Umbach in seiner Rede, die er vor den zahlreichen Gästen und der hannoverschen Judo-Trainingsgruppe in der neu sanierten Halle hielt. Auch der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe sieht im Erweiterungsbau des Hallenkomplexes einen wichtigen Baustein, um den Leistungssportstandort Hannover mit dem OSP, dem Sportinternat und den Partnerschulen im bundesweiten Wettbewerb abzusichern und zu stärken. So passt es perfekt, dass direkt am Abend der Einweihung der erste große internationale Lehrgang – die EM-UWV der Junioren –  mit Gästen aus ganz Deutschland und anderen Nationen, wie zum Beispiel Österreich, Ungarn und dem Kosovo im neuen Dojo startete.

Doch nicht nur für die auswertigen Judoka, die die Halle ab sofort bei Trainingsmaßnahmen, Trainerfortbildungen oder anderen Lehrgängen nutzen können, ist das neue Dojo von großer Bedeutung. Gerade für die niedersächsischen Kaderathlet*innen, die tagtäglich am BSP trainieren, ist die Eröffnung ihres neuen „Wohnzimmers“ ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu anstehenden Höhepunkten. Unter perfekten Bedingungen, die der Sportpark Hannover mit den Räumlichkeiten und Serviceeinrichtungen des OSP Niedersachsen (Physiotherapie, Ärzte, Sportwissenschaftler, Ernährungsberatung, Laufbahnberatung, Krafträume, Labore, u.v.m.) sowie der Laufbahn des Erika-Fisch-Stadion in unmittelbarer Nähe bietet, ist der Judo-Bundesstützpunkt Hannover nun für die Zukunft gewappnet.

Vor allem diejenigen, die das alte, dunkle, muffige Dojo in Hannover kennen, wissen die Neuerungen zu schätzen. Die Erweiterung der Halle um ca. 12 Meter, viele neue Fenster, hochinstallierte Haustechnik und eine Lüftungszentrale machen das 1976 errichtete Grundgebäude nachhaltig zukunftsfähig und ermöglichen ein „herrliches Ambiente“, fasste Architektin Maria Pfitzner die Neuerungen zusammen.
Auch der neue Schwingboden und die neuen Matten, die im hinteren Drittel in rot und gelb erstrahlen, geben der Halle einen Extra-Schliff. Wenn nun auch noch die alten Matten, die noch übergangsweise im vorderen Bereich ausgelegt wurden, durch neue ersetzt werden, kann es richtig losgehen. Neue Schränke, Lagermöglichkeiten für Trainingsequipment und die Neuaufteilung der angrenzenden Räumlichkeiten gehörten ebenfalls zum Erweiterungsbau.

Von den insgesamt 4,8 Millionen Euro Baukosten für den gesamten Anbau trägt die Landeshauptstadt Hannover mit 1,83 Millionen Euro den Hauptanteil. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle Heike Rudolph, der Fachbereichsleiterin für Sport und Bäder, die sich in besonderer Weise für die ansässigen Sportler*innen und Trainer*innen eingesetzt hat. Auch der LandesSportBund Niedersachsen hat sich mit 1,62 Millionen Euro aus der ihm zur Verfügung stehenden Finanzhilfe des Landes beteiligt und trägt einen maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung der Pläne zur Verbesserung der Trainingsbedingungen. Die dritte finanzielle Stütze  bildete der Bund, der sich mit 1,35 Millionen Euro an den Kosten beteiligte.
An der Umsetzung waren neben den finanziellen Unterstützern jedoch noch viele andere beteiligt, ohne die das lang geplante Projekt nicht in die Tat hätte umgesetzt werden können. Danke an alle, die sich -in welcher Form auch immer- eingebracht haben.