17 Tage, 13 Kämpfe, 11 Siege und drei Medaillen……eine Bilanz, die für sich spricht.

 

Zufrieden mit dem Ergebnis: Igor Wandtke und Trainer Sven Loll.

 

Im Kampf um das Olympiaticket hat Igor in der Konkurrenz innerhalb der Nationalmannschaft jetzt wieder die Nase vorn!

Angefangen hatte der Aufwärtstrend von Igor Wandtke beim Bundesligafinale vor zweieinhalb Wochen. Mit drei Siegen – unter anderem gegen Judo-Weltstar Georgi Zantaraia – hatte er einen maßgeblichen Anteil am Vizetitelgewinn seines Teams KSV Esslingen.

Nur eine Woche später startete Wandtke beim Grand Slam im rund 4.800 km entfernten Abu Dhabi und knüpfte dort an seine Rolle als Favoritenschreck an. In einem unheimlich starken Teilnehmerfeld kämpfte sich der Sportsoldat auf das Treppchen vor. Siege gegen den WM-Drittplatzierten Denis Iartcev und den Vizeweltmeister und Weltranglistenersten Rustam Orujov sowie zusätzliche 500 Punkte für das Olympiaranking ließen die Bronzemedaille umso schöner strahlen.

Weiter ging die Reise für den 73-Kilo-Athleten und die kleine NJV-Reisegruppe, zu der auch Vivian Hermann und Landestrainer Sven Loll gehörten, ins australische Perth. 13.800 km entfernt von zu Hause bereiteten sich die drei vor Ort auf das Oceania Open vor. Anders als der Name vermuten lässt, war der Wettkampf ein hochklassig besetztes Turnier mit Grand Prix Charakter. Die vielen Punkte, die sich die Sportler dort durch vordere Platzierungen für die Olympiarangliste sichern konnten, lockten zahlreiche Top-Athleten nach Down Under.

Dies wurde der Garbsenerin Vivian Herrmann (-63 kg) zum Verhängnis. In der Hoffnung auf neue, unbekanntere Gegner wurde sie nach reichlich Lospech bitter enttäuscht. Gegen die britische Gegnerin Lubjana Piovesana, gegen die sie schon bei drei vorigen Begegnungen den Kürzeren gezogen hatte, musste sie sich auch heute wieder geschlagen geben und schied nach der ersten Runde aus.
Und auch Igor Wandtke wurde trotz seines 29. Geburtstages bei den Oceania Open nichts geschenkt. Nach einem Freilos traf er auf den Briten Eric Ham, gegen den er in diesem Jahr schon einmal verloren hatte. Mit einem fokussierten Auftreten behielt er dieses Mal jedoch die Oberhand und zog ins Poolfinale ein. Gegen Eduardo Barbosa (BRA) ging es deutlich knapper zu. Erst ein Sumi-gaeshi im Golden Score sorgte für den entscheidende Waza-ari. Weiter ging es im Halbfinale gegen den diesjährigen Gewinner des Grand Prix Tiblisi, Guillaume Chaine aus Frankreich. Mit Köpfchen brachte er einen Waza-ari über die Zeit und fand sich im Finale gegen den Türken Bilal Ciloglu wieder. Schon vergangene Woche standen sich die beiden im Halbfinale in Abu Dhabi gegenüber, wo der Türke letztlich die Goldmedaille gewann. Anders als zuletzt bahnte sich ein regelrechter Finalkrimi an. In einem packenden Kopf-an-Kopf Duell im Golden Score, in dem beiden Athleten sichtlich die Kräfte schwanden, fiel die Wertung erst nach drei Minuten – wieder mit dem besseren Ende für den Türken.
Trotzdem machte sich das Geburtstagskind mit diesem erneuten starken, selbstbewussten Auftreten, der Silbermedaille und weiteren 490 Olympiapunkten selbst ein riesengroßes Geschenk. Mit zusammengerechnet zusätzlichen 990 Punkten hat er die Nase in der internen Konkurrenz der Gewichtsklasse -73 kg nun wieder vorn.
Noch ein Grund, den Abend gebührend ausklingen zu lassen und ein wenig zu feiern.